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MANDALAY. 36. Route. 273

Die königl. Gärten auf den beiden Langseiten des Palastes, mit
dichten Baumwipfeln, steingefaßten Wasserläufen, lotusverwach-
senen
Teichen und Felspartien im chinesischen Geschmack, sind
vernachlässigt. Am besten gehalten ist der Garten auf der Südseite,
in welchem eine Tafel an dem ehem. Sommerhaus (Pl. 3: B 2) an die
Gefangennahme des Königs Thibaw erinnert. Unweit des südlichen
Eingangstors des Palastes ein kleines Museum, mit lebensgroßen
Figuren in Hoftracht, Hofinsignien und Photographien der königl.
Familie.

Der südwestliche Stadtteil enthält mehrere hervorragende
Bauwerke. Südl. vom Zegyo-Bazar (S. 271) die Thetkya-thiha-
Pagode
(Pl. A 3, 4), mit einer 1824 gegossenen, 3,9m hohen mes-
singnen
Buddhafigur, und zwei moderne chinesische Tempel, ge-
wöhnlich
Chinese Joss Houses genannt (Pl. A 4); der nördliche,
von einem chines. Kaufmann aus der Provinz Yünnan (S. 253) er-
baut
, gilt als der schönste seiner Art in Birma. Weiter südl. das

**Goldene Kloster der Königin (Queen’s Golden Mon-
astery
; Pl. A 4), eine Stiftung der Königin Supayalat, der Gemahlin
Thibaw’s, umgeben von kleineren Nebenklöstern, Stiftungen von Hof-
leuten
. Der ganz aus Tiekholz hergestellte Bau, bei dem sich phan-
tasievolle
Architektur und verschwenderischer Reichtum geschnitz-
ten
Bildwerks mit harmonischer Gliederung vereint, zeigt die bir-
manische
Kunst in Mandalay auf ihrer Höhe. Wundervoll fein
wirken die Reste der Vergoldung. Auf eine höfliche Anfrage zeigt
einer der Mönche das Innere (unentgeltlich).

An der Südgrenze der Stadt erhebt sich die *Arakan-Pagode
(Pl. A 5), von König Bodaw-paya für die 1784 in Arakan erbeutete,
3,8m hohe messingne Buddhafigur erbaut, nächst der Shwe Dagôn-
Pagode
(S. 259), hinter der sie an Größe und Schönheit freilich weit
zurücksteht, die angesehenste Birmas und daher auch zur Aufbe-
wahrung
der 1909 bei Peshâwar (S. 207) aufgefundenen Buddha-
reliquien
gewählt. Der treppenförmig aufsteigende Mittelbau
wurde nach einem Brande 1884 neu errichtet und reich vergoldet.
Der Haupteingang ist auf der O.-Seite. Lange, z. T. mit schreck-
haften
Höllenbildern ausgemalte Galerien, in denen Opfergaben
verkauft werden, führen im Innern vor die große vergoldete Nische,
die das 3,83m hohe h. Bildwerk enthält. In dem Bogenumgang
drängen sich Pilger mit Weihegaben, namentlich Kerzen, die bei
dem Bilde aufgestellt werden, und Blattgold, womit die Figur über-
klebt
wird. Bei Sonnenuntergang wird die Nische geschlossen.
Im SO. des Mittelbaus ein Teich mit Schildkröten. Im NW. ein
Hof, in welchem eine Anzahl ebenfalls in Arakan erbeuteter merk-
würdiger
Bronzen aufgestellt sind, u. a. ein dreiköpfiger Elephant.

Auch die nordöstlichen Stadtteile bieten noch manches
Bemerkenswerte. Vor dem O.-Tor des Forts das reichgeschnitzte